
Auf ins Abenteuer
Nun ist die Entscheidung gefallen und ich möchte den Weg in mein neues Abenteuer beschreiten. Zu allererst muss ich die Anforderungen der Seediensttauglichkeit erfüllen. Hierfür unterziehe ich mich einer Augen-OP, um anschließend ohne Sehhilfe eine ausreichende Sehkraft für die Arbeit an Bord zu erreichen. Nach einigen Gesprächen und Recherchen fiel die Wahl auf meinen behandelnden Arzt. Der 2,5-Stündige Beratungstermin im November, an dem geprüft wurde, ob ich für diesen Eingriff geeignet bin, war anschließend ein ganz verrücktes Erlebnis:
Zuerst musste ich in viele verschiedene Geräte schauen, in denen es blitzte, die sich drehten oder in denen verrückte Laserstrahlen tanzten, um verschiedenste Abbilder von meinen Augen zu machen. Nach einem Sehtest folgte schließlich die Wahl des Eingriffs. Meine Augen wurden getropft und eingehend untersucht. Nach einem Gespräch mit meinem behandelnden Arzt folgte ein zweiter Sehtest, gefolgt vom Angebot, wie viel ich für den Eingriff zahlen muss. Nach kurzer Überlegungszeit dann die Entscheidung: No risk, no fun. Der Augenarzt hatte mir zwar im Gespräch genannt, dass frühestens im Februar Termine frei werden, nach meiner Zusage erhielt ich allerdings sofort meine Termine im Januar. Ein weiteres Zeichen?
Doch was bringt mir die Augen-OP, wenn ich am Ende gar keinen Arbeitgeber habe, der mich in diesen verrückten Corona-Zeiten einstellt? Dazu kommt, dass ich eine ganz bestimmte Reederei im Kopf habe, da diese ein junges Image pflegt und ich mehrere Ex-Crew-Mitglieder von dieser Reederei kenne. Nun, die Augen-OP bringt mir natürlich auch in anderen Bereichen meines Lebens, gerade im Sport sehr viel, dennoch ist mein Traum ausschlaggebend für die Entscheidung zur OP gewesen. Schnell habe ich mich an die Tasten gesetzt und eine Bewerbung geschrieben, von der ich meine, dass sie zu mir passt und gleichzeitig zeigt, wie wichtig mir die Arbeit an Bord ist. Abgeschickt habe ich die Bewerbung an einem Montag.
Nur wenige Stunden später dann die E-Mail in meinem Postfach: Wir möchten Sie kennen lernen. Ein Video-Interview. Mein Herz hüpfte und freute sich. Am nächsten Tag saß ich dann nervös am Notebook und folgte dem Video-Interview. Anschließend hieß es wieder warten. Allerdings nicht lange: Bereits am Freitag erhielt ich eine Einladung zum Bewerbertag, dem Assessment Center der Reederei, den ich sofort zusagte. Wenige Wochen später war es dann soweit. Viele Infos folgten und ein reger Austausch fand statt. Anschließend wurden Einzelgespräche durchgeführt. Im Einzelgespräch dann erhielt ich meine Zusage. Ich hatte es geschafft. Ich werde als Outdoor Guide auf der AIDA die Welt bereisen.
Sofort musste ich durch die Wohnung rennend meine engste Freundin anrufen. Meine Stimme vermutlich drei Oktaven höher erzählte ich ihr von dem Erlebnis. Auf einmal war ich meinem Traum einen großen Schritt näher. Nun gab es einige Vorbereitungen zu treffen: Am nächsten Morgen gleich beantragte ich meinen neuen Reisepass, da mein Alter abgelaufen ist, beantragte das Führungszeugnis und machte Termine für die Seediensttauglichkeit und das Basic Safety aus. Für die fehlende Impfung vereinbarte ich gleich zwei Termine bei meinem Hausarzt und besprach mich mit meinen Vermietern, um meine Wohnung unterzuvermieten. All das mache ich mit einem Grinsen im Gesicht bis hinter beide Ohren. Ich habe es geschafft. Mein Traum geht in Erfüllung.
Meilensteine
16.11.2021
Auf ins Abenteuer · Bewerbung » mehr
01.12.2021
Das Abenteuer beginnt · Die Zusage ist da » mehr
ab Dezember 2021
Die Vorbereitungen laufen
Reisepass · Impfungen · Führungszeugnis · Wohnung · Auto
12.01.2022
OP-Termin für das rechte Auge » mehr
19.01.2022
OP-Termin für das linke Auge » mehr
04.02.2022
Seediensttauglichkeit
14.02. – 19.02.2022
Basic Safety Training
21.02. – 04.03.2022
Praktikum · Jetzt dreht sich alles ums Bike
April 2022
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